Burgen in Europa VS Burgen in Nordafrika
Seit Jahrhunderten bauen die Reichen und Mächtigen große Anwesen und Paläste. Was heute eine Villa ist, war früher eine Burg und in erster Linie zur Verteidigung gedacht. Heute dient es nur zum gemütlichen Wohnen. Besonders ums Mittelalter herum entstanden in Europa zahlreiche Burgen von unterschiedlicher Größe. Doch auch in Nordafrika wurde fleißig gebaut. Dort reichen viele Burgen sogar noch einige hunderte und tausende Jahre weiter zurück. Wozu dienten die Burgen auf den beiden Kontinenten und wer wohnte in ihnen? Sicherlich waren es nicht nur Ritter, Prinzen und Burgherren, sondern auch andere Persönlichkeiten und sogar einfache Menschen. Ein Vergleich zwischen Burgen in Europa und Burgen in Nordafrika sollte für Klarheit sorgen. Wichtig für jedes Gebäude war, einen Zweck zum Schutz der Bewohner und der Umgebung zu erfüllen. Sie waren mehr als nur ein Statussymbol.
Burgen in Europa
In Europa reichen Burgen bis in Römische Reich im 8. Jahrhundert vor Christus zurück. Die Römer waren die ersten auf dem europäischen Kontinent, die nachweislich Burgen bauten. Das waren hauptsächlich Standorte für Truppen, um Außengrenzen zu verteidigen und das Reich zu sichern. Pompös waren diese Burgen keineswegs, aber sie waren die ersten befestigten Anlagen. Im Alpenraum gab es dann ab dem 6. Jahrhundert vermehrt Burgen, die sich stets auf dem höchsten Punkt befanden, um alles in der Umgebung im Blick zu haben. Genau so können Sie sich auch diese Website vorstellen. Angetrieben wurde der Bau solcher Festungen insbesondere durch die Wikinger, die in Feldzügen Europa eroberten. Bis ins späte Mittelalter entstanden so auf dem ganzen Kontinent große und kleine Burgen. Sie wurden komplexer und besser ausgestattet, was durch neue Baumethoden ermöglicht wurde und an den Ansprüchen der Bewohner lag. Es waren zum Ende hauptsächlich Könige, Prinzen, Gutsherren, Barone und andere, die in den Burgen wohnten und auf Prestige setzten.
Burgen in Nordafrika
Die Pyramiden in Ägypten sind jedem bekannt. Das sind allerdings keine Burgen, sondern Gräber für die verstorbenen Pharaonen. Sie zeigen aber, wozu die Menschen in Nordafrika schon vor fünftausend Jahren fähig waren. Um den Nil herum entstanden im 3. Jahrtausend vor Christus in Nubien die ersten festen Gebäude und burg ähnlichen Strukturen. Die Stadt Kerma ist eine der ältesten erhaltenen Orte mit Steingemäuern. In Nordafrika gibt es aufgrund der Sahara weniger Berge und Täler, wie in Europa. Burgen dienten daher zur Etablierung von Siedlungen und um sich gegen die harsche Umgebung zu schützen. Anders als in Europa schlossen Burgen teilweise ganzen Siedlungen in sich ein. Das lässt sich heute zum Beispiel noch gut in Marokko sehen. Dort grenzen Stadtmauern die Bewohner ein. In Nordafrika waren Burgen stets auch Kunstwerke mit feinen Verzierungen und besonderen Baumethoden. Innen wie außen gaben die Burgen viel her.